Sind Sie selbst betroffen von sexualisierter Gewalt oder Grenzverletzungen im Bereich der Kirche oder Diakonie? Möglicherweise liegen die Taten schon einige Zeit oder vielleicht auch viele Jahre zurück? Sie möchten darüber sprechen und suchen ein vertrauliches Gegenüber für eine erste Orientierung?Dann wenden Sie sich an die landeskirchliche Ansprechstelle: Ansprechstelle für Betroffene

 

Oder Sie wenden sich an die Ansprechpersonen für St. Paulus im Dekanat Aschaffenburg. Wenn Sie von Grenzüberschreitungen oder sexualisierter Gewalt betroffen sind oder etwas beobachtet haben, können Sie sich an eine unserer Ansprechpersonen wenden. Die Ansprechperson begleitet in einem absolut vertraulichen Rahmen. Sie überlegt gemeinsam mit Ihnen, welche Hilfe und Unterstützung Sie brauchen, und welche Schritte Sie als nächstes gehen möchten. Ohne Einwilligung der Betroffenen werden keine Informationen an Dritte weitergegeben.

Hier finden Sie Informationen zu den Ansprechpersonen aus dem Dekanat: https://www.aschaffenburg-evangelisch.de/kirchliche-ansprechpersonen

 

Leitbild:

Jeder Mensch ist nach Gottes Ebenbild geschaffen. Dies verleiht uns Menschen Würde – unabhängig von Alter, Geschlecht, sexueller Identität, Behinderung oder ethnischer Herkunft. In unserer Kirchengemeinde achten wollen wir diese Würde achten. Wir übernehmen Verantwortung für den Schutz der uns anvertrauten Personen vor grenzüberschreitendem Verhalten und Übergriffen, vor physischer, psychischer und sexualisierter Gewalt (Grenzüberschreitendes Verhalten, Belästigungen sowie (versuchte) Gewalt in jeglicher Form werden grundsätzlich nicht geduldet und sanktioniert.). Gewalt hat keinen Raum in unserer Gemeinde.

Wir wollen Menschen, ganz besonders Kindern und Jugendlichen, sichere Räume bieten, in denen sie Gottes Segen erfahren können. Wir wollen einen sicheren Rahmen schaffen, in dem Nähe, Gemeinschaft und geteilter Glaube erlebt werden können.
Wir wissen dabei um die Möglichkeit, dass da, wo Menschen einander begegnen, auch das Risiko für Verletzungen und Fehler besteht. Diese werden, wenn sie geschehen, nicht verschwiegen. Wo es zu Grenzüberschreitungen oder gar Übergriffen kommt, unterstützen wir aktiv den Umgang mit Beschwerden und Fehlern. Dabei orientieren wir uns an einer Kultur der Achtsamkeit.
In unserem Verhaltenskodex, den alle hauptberuflichen, neben- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden unterschreiben, wird deutlich, wie dieses Leitbild in unserer täglichen Arbeit konkret wird.

Haltung:

Christlicher Glaube und sexualisierte Gewalt sind unvereinbar
Sexualisierte Gewalt – sexueller Missbrauch von Kindern und Jugendlichen, sexuelle Belästigung und Grenzüberschreitungen kommen vor – leider auch in der Kirche. Mit dem christlichen Glauben ist das unvereinbar. Es widerspricht all dem, wofür wir als Kirche stehen. Nach christlichem Verständnis besitzt jeder Mensch die gleiche Würde, egal welches Geschlecht, welches Alter, welche Hautfarbe oder welch körperliche oder psychische Verfassung er hat. Menschen im Glauben und Leben zu stärken, Gemeinschaft und Vertrauen zu ermöglichen, das ist unser Ziel. Sexuelle Belästigung, Grenzverletzungen oder sexualisierte Gewalt sind dagegen entwürdigend. Sie sind Ausdruck von Selbstüberhöhung und Machtmissbrauch – sie verursachen Angst, Leid und Zerstörung.

Glaube nach Gewalterfahrungen. Eine ökumenische Initiative für Menschen mit Missbrauchserfahrungen: https://www.gottes-suche.de

Wir verurteilen sexualisierte Gewalt aufs Schärfste
Es beschämt uns, dass Menschen, die Gemeinschaft, Trost oder Orientierung bei uns gesucht haben, stattdessen ausgenutzt und erniedrigt wurden und sexualisierte Gewalt erfahren haben. Betroffene kämpfen mit den Folgen häufig ein Leben lang. Betroffene im kirchlichen Kontext haben durch ihre Erfahrung oft auch den Zugang zum Glauben als Kraftquelle verloren. Deshalb verurteilen wir sexualisierte Gewalt aufs Schärfste.

Kirche und Diakonie sollen sichere Orte sein
Wir können Vergangenes nicht ungeschehen oder einfach wiedergutmachen. Aber wir können und wollen aktiv Vergangenes aufarbeiten, Betroffene unterstützen und mit ihnen nach neuen gemeinsamen Wegen suchen. Kirche und Diakonie sollen sichere Orte sein. Schutz vor sexualisierter Gewalt geht uns alle an. Denn jeder Mensch hat ein Recht auf ein Leben in Würde und Achtung der körperlichen und geistlichen Selbstbestimmung. Dafür stehen wir als Kirche und dafür setzen wir uns aktiv ein.

Prävention und Schutzkonzept
Für uns ist es sehr wichtig, dass diese Haltung in unserem täglichen Handeln deutlich zum Ausdruck kommt. Aus diesem Grund arbeiten wir an einem Schutzkonzept in dem klare Leitlinien und präventive Maßnahmen beschrieben sind. So gehört es für uns dazu, dass sich alle unsere Mitarbeitenden an einen Verhaltenskodex halten, sich zum Thema Prävention sexualisierter Gewalt schulen und wissen, wie sie bei einem Verdacht von sexualisierter Gewalt handeln sollen.

In der St. Paulusgemeinde gilt die Selbstverpflichtung der ELKB
Die Arbeit in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern lebt durch Beziehungen von Menschen miteinander und mit Gott. Unsere Arbeit mit allen Menschen, insbesondere mit Kinder, Jugendlichen und Schutzbefohlenen ist getragen von Respekt, Wertschätzung und Vertrauen. Diese Haltung findet Ausdruck im folgendem VerhaltenskodexVerhaltenskodex_Paulusgemeinde.pdf

Regeln für den verantwortungsvollen Umgang mit Fotos:

Als Kirchengemeinde St. Paulus legen wir großen Wert darauf, dass unser Schutzkonzept zur Prävention sexualisierter Gewalt auch Richtlinien für den digitalen Raum beinhaltet. Dazu zählen Maßnahmen zur Verhinderung digitaler Belästigung und zum verantwortungsvollen Umgang mit Fotos.

  • Als Grundlage für die Veröffentlichung von Fotos gilt für uns die Handreichung der EKD „Datenschutz bei der Anfertigung und Veröffentlichung von Fotos“.
    vgl. https://datenschutz.ekd.de/wp-content/uploads/2020/12/Handreichung_Verarbeitung_von_Fotos.pdf
  • Wir stellen sicher, dass Fotos von einzelnen Kindern oder Jugendlichen nur mit ausdrücklicher Zustimmung der Eltern bzw. Erziehungsberechtigten gemacht werden. Für uns ist es genauso selbstverständlich, dass wir Fotos von erwachsenen Personen nur mit deren Zustimmung machen.
  • Bei den Absprachen zur Veröffentlichung von Fotos kommunizieren wir klar den Verwendungszweck. Geht es um eine Veröffentlichung von Bildern im Internet und somit einen nicht überschaubaren Adressat*innenkreis, holen wir hierfür eine gesonderte Einwilligung ein.
  • Wir verwenden Fotos von Kindern und Jugendlichen nur dann, wenn es sich um Bilder aus Gruppensituationen oder um Gruppenfotos handelt.
  • Wir wahren weitestmöglich die Anonymität der Teilnehmenden und Ehrenamtlichen auf Fotos und Beiträgen in sozialen Medien, indem wir sie nicht mit Klarnamen untertiteln oder zu persönlichen Profilen verlinken.
  • Wir achten darauf, keine Bilder bzw. Beiträge zu veröffentlichen, die Personen bloßstellen.
  • Wir ergreifen alle uns zur Verfügung stehenden Mittel, um zu verhindern, dass Fotos von Personen unkontrolliert verbreitet werden, indem wir beispielsweise:
    • auf unserer Homepage durch technische Mittel den Download weitestmöglich erschweren,
    • die Auflösung der Fotos für das Internet so weit reduzieren, dass sie für eine anderweitige Nutzung oder einen Missbrauch uninteressant werden,
    • fallbezogen abwägen, ob wir Fotos nur in gedruckten Publikationen nutzen.
  • Ausnahme bei öffentlichen Versammlungen: Ausnahmen sind in § 23 Absatz 1 KunstUrhG geregelt. In diesen Fällen muss keine Einwilligung eingeholt werden. Der Begriff der Versammlung oder ähnlicher Vorgänge ist im Kunsturheberrecht weit zu verstehen. Veranstaltungen von Kirchengemeinden (z. B. Gemeindefest, Adventsbasar) fallen unter diesen Versammlungsbegriff. Es muss sich um öffentliche Veranstaltungen handeln. Auf den Fotos muss die Darstellung der Veranstaltung an sich im Vordergrund stehen.

Beschwerdemanagement:

Rückmeldungen und Beschwerden werden innerhalb unserer Kirchengemeinde wahr- und ernst genommen. Kindern und Jugendlichen müssen ebenso entwicklungsangemessene Beschwerdemöglichkeiten zu Verfügung stehen wie Erwachsenen.
Um die Grundvoraussetzung für gelingende Rückmeldung zu schaffen, begegnen wir uns auf Augenhöhe und nehmen Beschwerden ernst. Wir bagatellisieren sie nicht, sondern gehen den Vorwürfen nach. 

Damit alle Menschen, die zu uns kommen die Möglichkeit der Beschwerde haben, stehen in unserer Gemeinde folgende Beschwerdemöglichkeiten zur Verfügung:

  • Ansprechpersonen für das Dekanat Aschaffenburg: https://www.aschaffenburg-evangelisch.de/kirchliche-ansprechpersonen
  • Meldestelle nach dem Hinweisgeberschutzgesetz: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!; 089 5595 300; Ansprechstelle für Betroffene
  • Mitarbeitendenvertretung für hauptamtliche Mitarbeitende
  • Pfarrerin Michelle Schönwald 06021 445 2923; Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Beschwerden können während der Dienstzeit schriftlich, fernmündlich oder persönlich geäußert werden.

Damit Hinweisgeber*innen oder Betroffene selbst wissen, dass ihre Beschwerden ernst genommen werden, kommunizieren wir auf dem von ihnen gewählten Weg die jeweiligen Rücklaufzeiten (Kontaktaufnahme spätestens nach 48 h) und die Dokumentation der Beschwerde. Gemeinsam wird mit dem / der Hinweisgeber*in bzw. Betroffenen (altersgemäßer Einbezug der betroffenen Person) über die nächsten Schritte entschieden.

Definition:Beschwerden sind Rückmeldungen über (wahrgenommenes oder vermutetes) Fehlverhalten im Sinne von Regelverstößen und dem nicht Einhalten von Versprochenem. Ziel des Beschwerdeverfahrens ist es, die benannten Belange – und damit den*die Beschwerdeführer*in – ernst zu nehmen, den Beschwerdegrund möglichst abzustellen und die Erkenntnis über die Ursachen der Beschwerde zur Weiterentwicklung zu nutzen.“ (aus Kita als sicherer Ort Bereichsbezogenes Schutzkonzept für evangelische Kitas, S. 27)

 

Weitere Anlaufstellen:

überörtlich:

 
https://www.hilfe-portal-missbrauch.de/hilfe-finden/  
   
Beauftragte der Polizei für Frauen und Kinder
Beratung für Opfer von sexueller und häuslicher Gewalt

Polizeipräsidium Unterfranken, Frau Weiß und Frau Holzmann
Frankfurter Str. 79; 97082 Würzburg
Tel.: 0931 / 457-1074
mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
http://www.polizei.bayern.de

Wildwasser e.V. (vor allem Landkreis Main-Spessart, aber nach Verfügbarkeit auch alle anderen)

Beratung für Mädchen und junge Frauen
Theresienstr. 6-8; 97070 Würzburg
Tel. 0931 – 13287
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
https://www.wildwasserwuerzburg.de (mit Onlineberatung Mittwochs 14-16 Uhr)

Stadt Aschaffenburg:

 

Beauftragte der Polizei für Frauen und Kinder
Beratung für Opfer von
sexueller und häuslicher Gewalt

Kommissariat 1
Herr Rollmann
Tel.: 06021 / 857-1716
Frau Ackermann
Tel.: 06021 / 857-1719

Allgemeiner sozialer Beratungsdienst des Caritasverbandes

Treibgasse 26 (Martinushaus); 63739 Aschaffenburg
Tel.: 06021 / 39 22 20

mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

www.caritas-aschaffenburg.de

SEFRA (für Mädchen ab 16 Jahre und Frauen) Selbsthilfe- und Beratungszentrum für Frauen in Aschaffenburg e.V.

Frohsinnstr. 19; 63739 Aschaffenburg
Tel.: 06021 / 2 47 28

E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
www.sefraev.de

Deutscher Kinderschutzbund
Kreisverband Aschaffenburg e.V.

Beckerstr. 26; 63739 Aschaffenburg
Tel. 06021 – 44 30 800
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

http://www.kinderschutzbund-ab.de

Jugendamt der Stadt Aschaffenburg

Dalbergstr. 15; 63739 Aschaffenburg
Tel.: 06021 / 33 0 13 24

E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
www.aschaffenburg.de

Sozialpsychiatrischer Dienst Aschaffenburg
im Sozialzentrum "Am Rosensee"

Siegfried-Rischar-Straße 2;
63743 Aschaffenburg

Telefon: 06021 902-400
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Weisser Ring – Aschaffenburg (Stadt+Kreis)
Außenstellenleitung: Wolfgang Schwarz
Telefon: 06021/367699
Website: aschaffenburg-bayern-nord.weisser-ring.de
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!